Bei einem Scam, oder auf deutsch “Betrug”, handelt es sich um einen Versuch an Geld oder wertvolle Informationen zu gelangen. Die klassischen Vorgehensweisen von digitalen Betrügern (auch „Scammer“ genannt) sind das Verschicken von Nachrichten per SMS, Mail oder anderen Nachrichtendiensten, die einen dazu auffordern Geld an bestimmte Konten zu versenden.
Doch warum sollte man diese Links anklicken oder fremden Menschen Geld zusenden? Im Folgenden erklären wir Ihnen die Betrugsmaschen der Cyberkriminellen detaillierter.
Bekannte Scam-Methoden:
Enkelkind-Masche: Der Betrüger gibt vor mit Ihnen verwandt zu sein und sich in finanziellen Nöten zu befinden. Dies passiert mittlerweile immer häufiger auch per SMS oder Messenger. Besonders perfide dabei: Manche Scammer durchforsten vorher Social Media nach Informationen über Sie und machen die Anfrage besonders glaubwürdig. Durch KI wird diese Betrügerei sogar noch schwieriger zu entlarven. Hat Ihr Verwandter beispielsweise ein Video online, kann eine KI dessen Stimme fälschen. Dadurch bekommen Sie im schlimmsten Fall einen Anruf mit der täuschend echt klingenden Stimme Ihrer Tochter.
Technischer-Support-Masche: Ein Windows Mitarbeiter ruft Sie an und gibt vor, dass auf Ihrem PC etwas nicht richtig ist. Er möchte Ihnen helfen und Sie Schritt für Schritt durch den komplizierten Prozess führen. In Wahrheit ist der Anrufer aber gar nicht von einem technischen Support, sondern schafft es durch diese Betrugsmasche direkt auf Ihren Computer.
Liebes-Masche: Auf einer Dating-Plattform verlieben Sie sich unsterblich in einen tollen Menschen. Doch plötzlich benötigt dieser ganz dringend Geld und bittet Sie um Hilfe. Manchmal passiert dies erst nach wochenlangem Kontakt und der Geldwunsch wirkt plausibel und dringend. Mal ist das Haustier sterbenskrank und ein anderes Mal ist der Computer kaputt, so dass man eventuell den Kontakt verlieren würde. Der Betrüger spielt hier mit den Gefühlen seiner Opfer und bringt diese durch Mitleid und Zuneigung dazu, sehr viel Geld zu verschicken.
Diese Übersicht bietet einige Beispiele für bekannte Scam-Methoden. Natürlich gibt es noch viele weitere. Die Trickbetrüger sind dabei sehr kreativ und werden zusehends auch von KI unterschützt.
Wie können Sie sich vor Scam schützen?
Heutzutage sind Scams immer schwieriger zu erkennen, daher ist es wichtig im Internet immer misstrauisch zu bleiben und genau durchzulesen, von wem eine Nachricht kommt und was man tun soll. Wir geben Ihnen ein paar gute Tipps, wie Sie nicht zum Opfer von Betrugsmaschen werden:
1. Seien Sie skeptisch gegenüber jeder Anforderung oder Bitte um Geld. Überprüfen Sie immer, ob die Forderung schlüssig ist und von der richtigen Person kommt.
2. Klären Sie Familie und Freunde über die Gefahren von Scams auf. Sie können auch ein Code-Wort ausmachen, mit dem Sie sich gegenseitig erkennen. Auf diese Weise lässt sich auch telefonisch direkt klären, ob Sie mit der richtigen Person sprechen. Wichtig: verwenden Sie dieses Code-Wort nirgends sonst. Es sollte kein Passwort sein und nicht über Social Media erratbar sein, wie beispielsweise der Name Ihres ersten Haustieres.
3. Ist etwas zu schön um wahr zu sein, ist es nicht wahr. Nehmen Sie Abstand von zu verlockenden Angeboten.
4. Es wird Sie niemals jemand kontaktieren und Ihr Passwort erfragen. Weder ein technischer Support, noch jemand der Ihnen nahesteht. Deshalb geben Sie niemals Ihr Passwort digital oder am Telefon weiter.
5. Lassen Sie sich nicht unter (Zeit-)Druck setzen. Oft arbeiten Betrüger damit Sie in Stress zu bringen. Dahinter steckt ein System, denn unter solchen Umständen, können Sie schwerer nachdenken und den Betrüger entlarven.
Spezielle Tipps für E-Mails:
Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders. Klicken Sie auf den Namen des Absenders, dann öffnet sich meistens ein Fenster mit der zugehörigen E-Mail-Adresse. Sieht diese kryptisch aus oder ist offensichtlich nicht der angegebenen Person oder Firma zuzuordnen, gibt sich der Absender als jemand anderes aus als er ist.
Überprüfen Sie Links, bevor Sie diese öffnen. Wenn Sie mit der Maus über einen Link schweben, wird meistens unten links die Adresse angezeigt, welche der Link öffnet. Sie können die Links auch von Scannern, wie zum Beispiel https://www.virustotal.com/gui/home/upload, überprüfen.
Öffnen Sie keine Anhänge von Absendern, die Sie nicht kennen. Lassen Sie Anhänge von Ihrer Antivirus-Software überprüfen.
Was sollten Sie tun, wenn Sie doch mal auf einen Scam hereingefallen sind:
Brechen Sie auf jeden Fall direkt den Kontakt mit dem Scammer ab. Blockieren Sie die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, damit diese Sie nicht wieder kontaktieren kann.
Des Weiteren sollten Sie Ihre Passwörter ändern, falls Sie diese preisgegeben haben. Auch wenn Sie private Informationen weitergegeben haben, kann es wichtig sein, Passwörter zu ändern, da durch die Informationen Rückschlüsse auf Ihre Passwörter oder auf die Beantwortung Ihrer Sicherheitsfragen gezogen werden können.
Wenn Sie Geld überwiesen haben, sollten Sie sich sofort beim zuständigen Finanzinstitut melden und versuchen, die Transaktion abzubrechen oder rückabwickeln zu lassen.
In jedem Fall sollten Sie bei der Polizei Anzeige erstatten und den Betrug melden.
Genauso wichtig ist es, seine Erfahrungen zu teilen. Es ist keine Schande auf einen Scam hereinzufallen. Klären Sie Freunde, Familie und Bekannte über die Gefahren auf und beschützen Sie diese.
Es ist möglich, dass Betroffene auf Grund des Scams unter starken, negativen Gefühlen wie zum Beispiel gestörtem Vertrauen in Menschen, Ängste und Depressionen leiden. In diesem Fall sollte man sich professionelle Hilfe zur Bewältigung suchen.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Scam oder möchten Sich und Ihr Mitarbeiter mit einer guten Endpoint Protection absichern? Dann kontaktieren Sie uns gern und wir helfen Ihnen weiter!